Kurvengängiges Überland­förder­system verändert den Langstrecken-Schüttgut­umschlag

Modernisierung des Schüttguttransports für Nachhaltigkeit und Effizienz

Jinfeng Cement Group, der größte private Zementhersteller in der Provinz Jiangsu, China, stand in ihrem großen Zemenwerk, das mit neun Klinkerproduktionslinien und einer Anlage für Zuschlagstoffe ausgestattet ist, die jährlich 25 Millionen Tonnen Fertigprodukte produziert, vor einer großen Herausforderung. Da das Unternehmen expandierte, wurde erwartet, dass sein jährlicher Bedarf an Kalkstein auf 90 Millionen Tonnen ansteigen würde. Jinfeng war traditionell auf den Transport per LKW angewiesen und suchte nach einer nachhaltigeren, effizienteren und kostengünstigeren Methode, um seine drei Kalksteinbrüche mit seinem Zement- und Zuschlagsstoffwerk zu verbinden.

Da die Abhängigkeit von LKWs nicht nur zu hohen Betriebskosten (OPEX) führte, sondern auch zu erheblichen CO2-Emissionen, Straßenverschleiß und Sicherheitsbedenken aufgrund des starken Verkehrsaufkommens von täglich rund 4.000 LKWs beitrug, beschloss das Unternehmen, alternative Optionen für den Materialtransport zu erkunden, und wandte sich an die BEUMER Group mit ihrem Know-how für den Schüttgutumschlag.

Um dem natürlichen Gelände und den logistischen Anforderungen zu entsprechen, zeichnet sich das System durch eine fortschrittliche Konstruktion aus, die horizontale und vertikale Kurven und neun sorgfältig geplante Querschnitte umfasst. Dieser umfassende Ansatz verbessert die Anpassungsfähigkeit und Leistung und gewährleistet einen reibungslosen Materialtransport. Die Integration dieser Modifikationen in die Bandstrecke und das Brückendesign wurde durch BOLT ermöglicht.

Fortschrittliche Digitalisierung

BEUMER Group integrierte fortschrittliche Digitalisierungsfunktionen, darunter ein Zustandsüberwachungssystem und eine App für das mobile Wartungsmanagement. Diese Anwendungen liefern Echtzeitdaten über den Zustand des Förderers und erhöhen die betriebliche Effizienz und Zuverlässigkeit, indem sie eine proaktive Wartung ermöglichen und Ausfallzeiten minimieren.

„Bei einer komplexen Anlage, die sich über bis zu 12 Kilometer erstreckt und zahlreiche kritische Komponenten wie Tragrollen, Bandantriebe und Lager umfasst, ist die Möglichkeit, jedes Element genau zu überwachen, von unschätzbarem Wert. Unsere benutzerdefinierten Online-Dashboards bieten einen umfassenden Überblick über den Anlagenstatus und stellen alle gesammelten und analysierten Daten dar.

 

Durch den Einsatz dieser digitalen Anwendungen gehen wir über die herkömmlichen Wartungsanleitungen hinaus und arbeiten auf der Basis des aktuellen Verschleißes der Komponenten. Dieser zielgerichtete Wartungsansatz spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern verlängert auch die Lebensdauer unserer Ausrüstung und stellt sicher, dass wir uns weiterhin auf einen langfristigen und nachhaltigen Betrieb unserer Förderanlage verlassen können.“

Ein Zeugnis für Effizienz und Nachhaltigkeit

Die neu installierte kurvengängige Förderanlage wurde im September 2023 in Betrieb genommen und konnte trotz der Herausforderungen durch die Coronavirus-Pandemie in Rekordzeit mechanisch fertiggestellt werden. Die Lösung von BEUMER zeichnet sich durch eine hohe Redundanz aus, die einen kontinuierlichen Materialfluss gewährleistet, selbst wenn ein Förderer ausfällt. Die Anlage hat die Umweltbelastung und die Betriebskosten erheblich reduziert, da über 4.000 tägliche LKW-Ladungen überflüssig wurden, was zu einer bemerkenswerten Reduzierung der CO2-Emissionen um 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr führte.

Das energieeffiziente Design der Lösung mit Komponenten, die einen geringen Widerstand aufweisen, halbierte die erforderliche Antriebsleistung, was zu erheblichen Energiekosteneinsparungen bei einem jährlichen Verbrauch von etwa 72.000 MWh führte. Die kompakte Integration der vier Förderer in eine Brücke minimierte die erforderliche Antriebsleistung und reduzierte die Anzahl der Übergabepunkte, Trommeln, Antriebe und Trafostationen auf ein Minimum. Dieser optimierte Ansatz führte nicht nur zu erheblichen Einsparungen beim Stahlverbrauch und bei den Wartungsanforderungen, sondern ermöglichte dem Kunden auch beträchtliche Einsparungen sowohl bei den Projektinvestitionen als auch bei den laufenden Betriebskosten.

Darüber hinaus ermöglicht die Installation einer 35-MW-Solaranlage durch den Kunden die Nutzung erneuerbarer Energie im Betrieb und trägt damit weiter zu einem nachhaltigeren Ansatz bei.

Kundenzufriedenheit und Zukunftsaussichten

Jinfeng Cement Group zeigte sich sehr zufrieden mit der Arbeitsleistung, der Effizienz und der Nachhaltigkeit der Bandanlage, die derzeit drei kurvengängige Gurtförderer umfasst. Bei der Konstruktion wurde bereits die Installation eines vierten Förderers berücksichtigt, sodass der Kunde seinen Betrieb in Zukunft noch weiter ausbauen kann.

Das Projekt verbesserte nicht nur die betrieblichen Möglichkeiten des Unternehmens, sondern leistete auch einen positiven Beitrag für die lokale Gemeinschaft, indem es die Verschmutzung und verkehrsbedingte Risiken reduzierte. Der kooperative Ansatz der BEUMER Group, von der Planung und Konstruktion bis zur Inbetriebnahme, unterstreicht ihr Bestreben, komplexe Projekte mit Exzellenz zu realisieren.